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Das Leben ist schön

Eine RLS-Patientin erzählt

Vor 10 Jahren wurde bei mir RLS (Restless-Legs-Syndrom), das Syndrom der unruhigen Beine, diagnostiziert. Mein Neurologe stellt mich auf entsprechende Medikamente ein, die ich niedrigdosiert regelmäßig einnahm und meine Beschwerden linderten sich.
Seit ein paar Monaten litt ich unter starken Schmerzen in den Beinen, ziehende Schmerzen die bis in den Hüfte gingen. Zeitweise hatte ich  ein Taubheitsgefühl in den Beinen. Im Sitzen kribbelte es in den Beinen,  oft fühlte es sich wie Muskelkrämpfe an oder ich  hatte das Gefühl es pocht und arbeitet in meinen Waden. Eine Verbesserung stellte ich im Liegen fest.
Zu meinen Beinschmerzen kam eine Enge im Brustbereich hinzu  und ich hatte Schmerzen beim Atmen.

Ich suchte mehrere Ärzte auf – keiner konnte mir helfen. Der Verdacht einer Rheumaerkrankung wurde in Erwägung gezogen. Auch das noch!

Mein ganzes Leben gestaltete  sich als schwierig. Der einzige Halt war meine Familie. Meine 3 Geschwister  und die enge Verbindung  zu meinen Eltern haben mir in den wirklich schweren Zeiten meines Lebens immer wieder Halt gegeben.

Ich glaubte nicht mehr daran, dass  nach meinen zahlreichen Arztbesuchen – die mir keine Besserung oder Linderung meiner Beschwerden brachten – eine lebenswerte Zukunft haben würde  auf mich wartete.

Ein Tipp einer Angestellten meiner Krankkasse einen ganzheitlich denkenden und handelnden Neurologen, Schmerztherapeuten und Schlafdiagnostiker  in einer weit entfernten  Stadt aufzusuchen war für mich nur ein weiterer beschwerlicher Termin dem  ich eigentlich nicht nachgehen wollte. Ich arbeite ganztägig im Pflegebereich und habe zusätzlich einen 400 Euro Job bei einer großen Lebensmittelkette und fülle dort Regale auf.

Meine Zeit ließ einen weiteren Termin nicht zu aber meine Beschwerden wurden immer schlimmer. Es kamen Schmerzen im Rücken und in den Armgelenken hinzu.

Mein Glück, dass ich diesen spezialisierten Arzt aufgesucht habe. Durch seine freundliche, offene und fröhliche Art  fasste ich schnell Vertrauen  und durch seine gezielten Fragen öffnete ich mich und erzählte meine Lebensgeschichte die nur sehr wenige Menschen kennen.

Ich erzählte von meiner Schwangerschaft, dem Vater meines Kindes, der mich nach 1 Jahr verließ, die schwere Zeit als alleinerziehende Mutter, die ADHS Erkrankung meines Sohnes von fehlenden Freundschaften und vielem mehr.  Mein Sohn ist mittlerweile 20 Jahre alt und durch seine ADHS (Zappelphilipp) Erkrankung im Erwachsenen Alter  ein sehr schwieriger Mensch  mit cholerischen Anfällen. Nichts macht man ihm Recht und alles was man sagt weiß er besser.

Durch eine gründliche neurologische Untersuchung sowie eine Blutuntersuchung stellte sich heraus, dass meine eingenommenen Medikamente eine Augmentation (Verschlechterung unter Medikamentenverabreichung) hervorgerufen haben. Der Ferritinwert (Eisen) war deutlich verringert- das ist ein Faktor der zu mehr Unruhe in den Beinen führt (RLS).Auch der Folsäurespiegel war deutlich verringert. Es wurde mir erklärt, dass dadurch u.a. neuropathische Mißempfindungen (Nervenschädigungen) mit Taubheitsgefühlen auftreten können. Jetzt verstehe ich, warum ich diese Berührungsmissempfindungen zeitweise an den Beinen gespürt habe. Meine Eisen- und Folsäuremangelzustände wurden behandelt.

Diese Mangelzustände waren eine Folge meiner schlechten Ernährung. Durch meine Schmerzen und meinem Dauerstress war ich nicht in der Lage auf mich selber zu achten. Mich mit einer vernünftigen, gesunden und ausgeglichen Ernährung zu beschäftigen, mir etwas zu kochen überstieg meine Kräfte. Ich war einfach erschöpft und müde, was auch als depressiv bezeichnet werden kann.

Die umfassende systemisch- medizinische Betrachtungsweise, die nicht nur Element (Störfaktoren oder Krankheiten) beinhaltet, hat mich dazu gebracht in meine inneren Vernetzungsstrukturen hereinzuschauen um noch mehr verdrängte organische und psychische Faktoren sowie deren Wahrnehmung bewusst werden zu lassen.

Schon das Bewusstwerden der Störmechanismen und wie diese miteinander verknüpft sind hat mein Verständnis erweitert. So konnte ich  allgemeine Ängste als auch Zukunftsängste und Resignation abbauen.

Jetzt fühle ich mich wieder wohl und schaue positiv in die Zukunft.

Infos zu dem letzten Welt RLS Tag finden Sie hier.
http://www.hazzan.ag/presse-ueber-uns/

Artikel zum Thema RLS:

Ruhelos durch RLS: Wenn die Nacht zur Qual wird

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