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Der Sender und Empfänger – Die moderne Patienten-Arzt Beziehung

Die Ökonomisierung des Gesundheitssystems trägt dazu bei, dass Personalmangel, Zeitknappheit und wenig Gesprächsbereitschaft entsteht. Patienten und Ärzte wünschen sich intensivere zwischenmenschliche Beziehungen.

Die Technisierung und die prozesshafte Abwicklung in Praxis und Klinik lässt aber immer weniger Raum für die Förderung von einer guten Arzt- Patienten- Beziehung.
In dem gesamten Pflegebereich ist der Wunsch nach mehr Kommunikation und Austausch von Informationen deutlich zu spüren.
Die Frage stellt sich: „Was kann ich als Patient dazu beitragen um eine erfolgreiche Therapie und mehr Lebensqualität zu erreichen?“ Kommunikation stellt die Beziehung zwischen mir und dem Anderen dar. Als Fremder betrete ich eine Praxis oder eine Klink, da ich Sorge um mich oder meinen Angehörigen habe.

Nicht selten ist meine Selbstsorge und Befürchtung groß, da es sich m.E. nicht um eine Bagatelle handelt. In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich erfreulicherweise doch um eine vorübergehende Unpässlichkeit, die schnell behandelt werden kann.

Anderseits hört man auch, dass jemand wegen leichten Beschwerden einen Arzt aufsuchte und sich herausstellte, dass es sich um ein schweres Krankheitsbild handelte.
Ich als Patient wünsche insbesondere beim Erstgespräch mit dem Arzt Vertrauen und Sicherheit. Ärzte sind auch Menschen, haben Ihre Individualität, Persönlichkeit mit unterschiedlichen Beziehungsmustern, Unpässlichkeiten und Gefühlsschwankungen. Ein Gespräch kann sich besser gestalten, wenn ich gut vorbereitet bin.

Das wichtigste ist, dass ich als Fremder meine Berührungsängste abbaue, meine Zuversicht mitbringe und meine Begegnung mit den Menschen dort freundlich und verständnisvoll gestalte. Ein freundliches Auftreten, ein Lächeln kann das Eis brechen. Ich gebe dem Anderen die Möglichkeit sich mir gegenüber zu öffnen. Natürlich bin ich dem Fachkompetenten Arzt mit seinem Wissensvorsprung und Therapiemacht unterlegen und teilweise ausgeliefert. Was ich zunächst beurteilen kann ist insbesondere in der ersten Begegnung seine vertrauensbildende Haltung und wie er seinen Umgang mit mir pflegt. Mit meiner Haltung kann ich die Haltung des Anderen beeinflussen, modulieren und somit den besseren zwischenmenschlichen Dialog forcieren. Von entscheidender Bedeutung ist meine Haltung in der partnerschaftlichen Beziehung zum Arzt, der mir hilft mich besser zu verstehen und wiederherzustellen, um zu dem Zustand zu kommen, den wir Gesundheit nennen. Dies erfordert von mir als Partner des Arztes mich selbst zu besinnen und alles dafür zu tun, nicht nur meine Krankheit zu beseitigen, sondern auch um meine Kompetenzen und Einstellungen für ein gesundes Leben zu entwickeln. Denn Partnerschaft bedeutet Zusammenarbeit zwischen gleichberechtigten Partnern.
Die Begegnung auf Augenhöhe ist in kommunikativen Prozessen sehr hilfreich. Denn alleine diese Haltung ermöglicht mir mich für daas Gespräch besser vorzubereiten.

Fragen Sie sich vor dem Gespräch
             welche Beschwerden für Sie
vordergründig sind
und seit wann diese bestehen

  • Welche zusätzlichen Beschwerden Sie aktuell haben und seit wann

     

  • Welche ernsthaften körperlichen Erkrankungen hatten Sie bisher

     

  • Welche Lebensereignisse von der Kindheit bis zur Gegenwart könnten für das Arzt-Patienten-Gespräch hilfreich sein

  • Welche Medikamente nehmen Sie

  • Welche ernsthafte Erkrankungen kamen in der Familie vor oder sind zur Zeit (z.B. Infektionen) vorhanden

  • Welche Belastungen körperlich, psychisch oder sozial wirken auf Sie negativ oder positiv

     

  • Tragen Sie Ihre Interpretation, Befürchtungen und Sorgen offen vor

     

  • Fragen Sie Ihren Arzt wenn Sie die Diagnose oder Therapieplanung nicht verstanden haben

     

  • Eine Gesprächszusammenfassung ist hilfreich (Habe ich Sie richtig verstanden…? Sie meinen also…?)

 

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