Körperkontakt ist für unser geistiges und körperliches Wohlbefinden unerlässlich.
Unsere Haut ist eines der fünf Sinnesorgane. Ein Sinnesorgan ist ein Organ, das in bestimmter Lage und Anordnung Sinneszellen enthält und daher Reize aufnehmen kann. Die Haut ist das größte Sinnesorgan des Menschen. Sie dient der Wahrnehmung unserer Umgebung. Wir spüren wenn der Wind weht, wir nehmen Berührungen war und wir spüren wenn wir verwundet werden. Unsere Hautatmung hilft bei der Versorgung unseres Körpers mit Sauerstoff. Auf die Haut können wir am wenigsten verzichten. „Erhält ein Kleinkind in den ersten beiden Lebensjahren keine zärtlichen Berührungen, hat das katastrophale Folgen für die Psyche, die intellektuelle Entwicklung ebenso kann es zu Fehlentwicklungen im Immun -und Verdauungssystem kommen“, sagt der US-Neurowissenschaftler und Autor David J. Linden. Hautkontakt ist für den Menschen lebenswichtig.
Ein sanftes Streicheln beruhigt, streicheln kann Schmerzen lindern. Kaum etwas tröstet so sehr wie eine Umarmung, nichts ermuntert mehr als ein Schulterklopfen. Bei Umarmungen schüttet der Körper das Hormon Oxytocin aus, das gegen Stress wirkt. Der Blutdruck sinkt, das Stresshormon Cortisol wird vermindert.
Hákan Olausson und seine Kollegen der Universität Göteburg haben vor einigen Jahren die These vom Streichelnerven-Netz aufgestellt. Die Wissenschaftler stießen bei Ihren Untersuchungen auf ein Netzwerk von den sogenannten C-taktilen Nerven, die die Haut durchziehen und im Vergleich zu anderen Nerven auf gezielt langsame, gleitende Berührungen reagieren und die Signale langsam weiterleiten. Auslöser ihrer Untersuchung war eine Patientin, deren für den Tastsinn zuständigen Nervenfasern defekt waren. Trotz dieser Schädigungen reagierte die Patientin auf Streicheln und empfand dies als sehr angenehm.
Je älter wir werden, desto unempfindlicher reagiert unsere Haut auf Reize der Umgebung aber sanfte Berührungen werden als besonders angenehm empfunden.