Im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums erstellte das Robert-Koch- Institut in Berlin eine repräsentative Studie über die Vitamin-D-Versorgung in Deutschland. Die Ergebnisse waren besorgniserregend: Bei mehr als der Hälfte der über 4.000 untersuchten Personen aller Altersstufen wurde ein teilweise erhebliches Defizit an Vitamin D festgestellt: Der Vitamin D Spiegel im Blut von 57 Prozent der untersuchten Männer und 58 Prozent der Frauen lag unterhalb des kritischen Grenzwertes. Vor allem ältere Menschen sind betroffen: Bei den über 65-jährigen Frauen waren 75 Prozent unterversorgt. In den Wintermonaten waren die festgestellten Defizite noch höher.
„Bei dem Wetter geh‘ ich nicht vor die Tür!“ Wenn‘s draußen ungemütlich ist, hat oft der „innere Schweinehund“ das Sagen. Zuhause ist es gemütlich warm und kuschelig, da lässt es sich leicht auf Jogging oder Spaziergang im Freien verzichten. Bundesweit treibt im Winter fast jeder Zweite zwischen 26 und 35 Jahren weniger Sport – zwei von fünf Deutschen verzichten sogar ganz darauf.
Für die Gesundheit ist das nicht ungefährlich. Nicht nur, dass der Mangel an Bewegung Herz und Kreislauf schwer zu schaffen machen kann. „Stubenhocker“ müssen auch auf die positiven Wirkungen des Sonnenlichts verzichten. Das sorgt nämlich nicht nur für bessere Laune und wirkt Depressionen vor: Die UV-Strahlen helfen dem Körper auch, das lebenswichtige Vitamin D zu bilden. Streng genommen handelt es sich dabei um ein Hormon, zu 90 Prozent entsteht es in der Haut. Es ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt und hilft nach Meinung vieler Ärzte nicht nur vorbeugend gegen Erkältungen, Grippe und Knochenerkrankungen, sondern auch gegen Herzinfarkt. Und der Epidemiologe Cedric Garland von der University of California in San Diego stellte sogar fest, Vitamin-D-Mangel sei grundlegend an der Entstehung von Tumorerkrankungen beteiligt.
In kurzes Sonnenbad auf der Terrasse oder dem Balkon sind bei schönem Wetter auch im Winter möglich. Was aber, wenn die Sonne gar nicht nicht scheint? Was viele nicht wissen: Auch bei bewölkten Himmel können
uns die UV-Strahlen erreichen. Also: Jede Gelegenheit zum Aufenthalt im Freien nutzen!
Eine tägliche Runde sollte zum Pflichtprogramm gehören. Bereits ein kleiner Verdauungsspaziergang nach dem Mittagessenkurbelt den Kreislauf an, verbrennt Kalorien und steigert die Konzentrationsfähigkeit. Oder steigen Sie auf dem Weg zur Arbeit eine Haltestelle früher aus Bus oder Bahn aus und laufen Sie den Rest der Strecke zu Fuß. Mehr bewegen kann man sich im Winter natürlich auch in geschlossenen Räumen:
Treppensteigen ist da eine gute Alternative. Wer rund 200 Treppenstufen steigt, stärkt bereits Herz, Kreislauf, Atmung und Stoffwechsel.
Für gute Laune sorgen auch im Winter Jogging oder Nordic Walking: Schließlich wird durch sportliche Betätigung das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet. Und das ist gerade in der dunklen Jahreszeit höchst willkommen, um eine mögliche Winterdepression abzuwenden. Experten empfehlen, zwei bis drei Mal pro Woche rund eine Stunde lang Sport zu treiben. Und wenn der Winter sich von seiner besonders schönen Seite zeigt, sind Rodeln, Ski- oder Schlittschuhlaufen angesagt. Auch hier gilt: Gemeinsam macht‘s noch mehr Spaß. Also: Freunde und Familie mitnehmen. Und den „inneren Schweinehund“ Zuhause lassen.