„Wer rastet – der rostet“. ein altes Sprichwort, das Jedermann kennt. Es besagt, dass ein Mangel an körperlicher Aktivität mit gesundheitlichen Defiziten einhergeht. Aus wissenschaftlicher Sicht ist dies längst anerkannt, Bewegung wirkt sich also positiv auf unsere Gesundheit und Zufriedenheit aus. Demzufolge müssten also Hundebesitzer gesünder sein, als Menschen ohne Hund. Denn ein Hund benötigt viel Auslauf und sollte mindestens 2x pro Tag ausgeführt werden. Eine Studie der TU München hat genau dies auf wissenschaftlicher Basis untersucht. In den Fokus wurden ausgewählte Risikofaktoren genommen: der Blutdruck, der BmI, die Aktivität/Bewegung aber auch die Zufriedenheit der Teilnehmer.
Insgesamt 188 Personen im Alter von 13 bis 63 Jahren mit und ohne Hund machten Angaben zu ihrer Größe, Gewicht, blutdruckwerten und der Dauer der wöchentlichen mäßigen und intensiven Bewegung. Ausserdem gaben sie ihre subjektiv wahrgenommene Zufriedenheit auf einer skala von 1 bis 10 an, wobei 1 für „unglücklich“ und 10 für „sehr glücklich“ stand. Mit ausnahme des BmIs, der bei beiden Gruppen den selben Wert von durchschnittliche je 23,5 ergab, wiesen die Hundebesitzer bessere bzw. deutlich bessere ergebnisse auf, als die Personen ohne Hund. Betrachtet man den Blutdruck, so konnten bei 18,5% der Nichthundebesitzern hochnormale Werte und bei 7,4% eine Hypertonie festgestellt werden (nach der einteilung der hochdruckliga). Unter den Hundebesitzern befanden sich lediglich 7,4% im hochnormalen Bereich, 4,3% hatten eine Hypertonie. Die größten Unterschiede konnten bei der körperlichen Bewegung festgestellt werden. Hundebesitzer schaffen es, durchschnittlich 14,21 stunden pro Woche mit moderater oder intensiver Aktivität unterwegs zu sein. Somit übertreffen sie die Nichthundebesitzer fast um das Doppelte, die nur durchschnittliche 7,13 stunden pro Woche schaffen. Die Zeitangaben bezogen sich hierbei auf den kompletten Tagesablauf, der Arbeit und Freizeit umfasst. Untermauert wurde dieses Ergebnis noch dadurch, dass an einigen ausgewählten Hundebesitzern Messungen anhand von Bewegungssensoren (Actigraphen) durchgeführt wurden. Diese verbrachten je einen Tag mit und einen Tag ohne Hund. Am Tag ohne Hund gingen die Teilnehmer im schnitt 5014 Schritte, während sie es am Tag mit Hund auf durchschnittlich 13948 Schritte brachten. Fast alle Teilnehmer schafften es mit Hund die empfohlenen 10000 Schritte pro Tag zu gehen. Auch bei der Zufriedenheit schnitten die Hundebesitzer besser ab.
Was sagt uns dieses Ergebnis nun? Sind Hundebesitzer also gesünder als Nichthundebesitzer? Eine pauschalisierende Antwort kann hier nicht gegeben werden, da die Gesundheit zu komplex ist, als dass man sie mit Zahlen erfassen kann. allerdings wird deutlich, dass Hundebesitzer weniger gesundheitliche Risikofaktoren aufweisen und etwas glücklicher sind. Ein Hund kann nicht als Wundermittel gegen alle Krankheiten angesehen werden, dennoch kann er vor allem bei körperlich weniger aktiven Menschen dazu beitragen, die Gesundheit zu erhalten und einen aktiven Lebenswandel bis ins hohe Lebensalter zu unterstützen.