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Impfpflicht für Kinder in Deutschland?!

Spätestens seit der Masernepidemie in Berlin im Jahr 2015 spaltet wohl kaum ein Thema so die Gemüter deutscher Eltern wie die Debatte um eine mögliche Impfpflicht für Kinder. Im Fokus stehen dabei Impfungen gegen Erkrankungen wie Diphterie, Poliomyelitis, Hepatitis B, Tetanus, Masern oder Mumps und Röteln. Einer repräsentativen und aktuellen Meinungsumfrage nach befürworten ca. zwei Drittel der volljährigen Deutschen eine gesetzliche Impfpflicht. Vorreiter sind europäische Länder wie Italien, Belgien, Kroatien, Ungarn und die Tschechische Republik. In Deutschland werden aktuell lediglich sogenannte Impfempfehlungen seitens der Ständigen Impfkommission (STIKO) veröffentlicht. Dabei gab es in Deutschland bereits eine gesetzliche Impfpflicht: In der DDR waren Impfungen gegen Tuberkulose, Keuchhusten, Tetanus, Diphtherie und Pocken vorgeschrieben.

Unumstritten ist, dass Impfungen zu den wichtigsten präventiven Impfung gegen Masern - Freiwillig oder Pflicht?Maßnahmen zählen und bestimmte Erkrankungen ganz eliminieren können. Eine Impfung ermöglicht nicht nur den Schutz des Geimpften, sondern verringert bzw. verhindert auch die Verbreitung an nicht geimpfte Menschen wie Säuglinge oder ältere Personen.

Gegen eine gesetzliche Impfpflicht spricht, dass mögliche Komplikationen oder Langzeitfolgen noch nicht ausreichend erforscht wurden und somit auch nicht ausgeschlossen werden können. Des Weiteren würde der Mensch in seiner persönlichen Entscheidungsfreiheit eingeschränkt
werden.

A syringe in focus with an 8 month old baby blurred in the background.

Einen guten Kompromiss stellt der Berliner Weg dar. Demnach sind alle Eltern verpflichtet, einen Impfberatungsnachweis vorzulegen, damit ihr Kind in eine der Berliner Kitas aufgenommen wird. Somit wird gewährleistet, dass sich alle Eltern mit der Impfthematik auseinander gesetzt haben und sich der Risiken bewusst sind. Aber auch jedem anderen Elternteil außerhalb Berlins kann man nur raten, sich ausgiebig beim Arzt seines Vertrauens über die Notwendigkeit einer Impfung und mögliche Vor- und Nachteile zu informieren. Denn in einem Punkt sind sich alle Eltern einig. Sie wollen nur das Beste für Ihr Kind – unabhängig davon, ob sie Impfgegner oder -befürworter sind.

Prof. Dr. Volker Nürnberg,
Carolin Rudolph

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