Herr Dr. Boerner, wie häufig behandeln Sie Patienten mit chronischen Schmerzen?
Dr. Dirk Boerner:
Im hausärztlichen Bereich betreue ich täglich Patienten mit chronischen Schmerzen, insbesondere Rücken-, Gelenk- und Kopfschmerzen.
Wie behandeln Sie solche Schmerzen?
Dr. Boerner:
Es ist erstmal sehr wichtig, die Ursache der Schmerzen herauszufinden um eine umfassende Schmerzdiagnostik durchzuführen. Es sollte stets versucht werden, die Ursache zu beheben. Sollte dies nicht möglich sein, gibt es neben der klassischen medikamentösen Behandlung noch viele weitere Ansätze der Schmerztherapie.
Nennen Sie doch bitte einige dieser Ansätze.
Dr. Boerner:
Viele Beschwerden sind zum Teil auf einen ungesunden Lebensstil zurückzuführen. Ich versuche meine Patienten durch Ernährungsberatung und allgemeinen Tipps für den Alltag zu einer Lebensstiländerung zu motivieren. Häufig sind erstmal längere Gespräche erforderlich, da chronische Schmerzen entweder Ursache oder Folge einer depressiven Verstimmung sein können. Weitere Therapiemöglichkeiten sind z.B. Blutegeltherapie, Akupunktur oder Gua Sha Massage. Dies sind fast nebenwirkungsfreie Therapien und die beiden letztgenannten klassische Methoden aus der traditionellen chinesischen Medizin.
Hilft dies auch bei Fibromyalgie?
Dr. Boerner:
Fibromyalgie ist eine schwere chronische Erkrankung, die unter anderem durch Muskulatur- und Gelenkschmerzen charakterisiert ist. Weiterhin kommt es oft zu Müdigkeit, Schlafstörung, Konzentrations- und Antriebsschwäche. Die Ursache dieser Erkrankung ist bisher ungeklärt, sodass die einzelnen Beschwerden symptomatisch behandelt werden müssen. All die oben genannten Therapiemöglichkeiten können hier zum Einsatz kommen. Gerade bei Fibromyalgie ist eine alleinige medikamentöse Schmerztherapie nicht erfolgversprechend.
Personalia Boerner
Dr. Dirk Boerner ist Facharzt für Innere Medizin in Düsseldorf. Neben seiner medizinischen Tätigkeit unterstützt er auch ein Hilfsprojekt für Kambodscha. Mit anderen Ärzten betreut er dort unter anderem Schulkinder. Der Verein „Kleine Hilfsaktion e.V.“ will auch dafür sorgen, dass in Kambodscha Brunnen und Trinkwasseraufbereitungsanlagen gebaut werden. Nähere Informationen gibt es im Internet unter