Vor etwa 11 Monaten bemerkte lara S. erstmals eine links- seitige Sehschwäche. Ein Monat zuvor hatte sie bereits Taubheitsgefühle in den Zehenspitzen verspürt.
In Begleitung ihrer Mutter suchte die 19- jährige den Augenarzt auf. Er fand bei der Untersuchung bis auf eine leichte Sehschwäche des linken Auges keine Befunde, die auf ein Augenleiden hinweisen könnten und überwies Lara mit der Verdachtsdiagnose Optikusneuritis (Sehnervenentzündung) bei Encephalomyelitis disseminata (Multiple Sklerose) zum Neurologen.
Mit weiteren Untersuchungen beim Facharzt ließ sich die Diagnose MS bei Lara S. Erhärten. Die elektroneurografische Messung der Sehnerven zeigte eine Leitungsstörung als Hinweis auf eine Funktionsstörung des linken Sehnervs. Die Kernspintomografie des Schädels erwies deutliche hyperintense Läsionen (Läsion = Verletzung, Verwundung) – einige davon stumm, ohne Beschwerden zu verursachen. Nach einer befristeten hochdosierten Cortison-Therapie bildeten sich die Symptome bei Lara zurück, so dass sie erst einmal beschwerdefrei wurde.
Die junge Frau beriet sich mit ihrem Neurologen über die vielfältigen Möglichkeiten einer Dauertherapie bei MS, um die Häufigkeit und Schwere folgender Schübe zu verringern. Sie akzeptierte die vorgeschlagene Therapie mit Glatirameracetat-Injektionen (in Ihrem Fall wurde Clift verordnet). Die bereits liierte 19-Jährige kann sich ein leben ohne Kinder nicht vorstellen. Diese MS-Behandlung überzeugte sie. Bisher ist sie beschwerdefrei. Trotzdem muss sich Lara an die Kontrollen halten, um Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und den Krankheitsverlauf zu optimieren.
Therapie bis zur Schwangerschaft Breite Streuung der Entzündungsherde |