Die Pflanze
An Böschungen und Wegrändern, auf Feldern und umgegrabenen Böden leuchtet er schon ab Februar gelb hervor: Der Huflattich (tussilago farfara) gehört zu den früh im Jahr blühenden Pflanzen. Weil seine Blüten schon vor den ersten Blättern erscheinen, nannten ihn die Botaniker früher auch filius ante patrem – Sohn vor dem Vater. Sein heutiger botanischer Name setzt sich zusammen aus den lateinischen Wörtern „tussis“ für Husten und „agere“ für verjagen: Er ist der Hustenvertreiber. Als Heilmittel wird der in Europa, Afrika, Asien und Nordamerika vorkommende Huflattich seit dem Altertum eingesetzt: Schon Hippokrates, Dioskurides, Plinius der Ältere erwähnen ihn. Sebastian Kneipp empfahl ihn zum „Reinigen der Brust“ und „Säubern der Lungen“. Äußerlich angewendet, z.B. in Bädern und als Umschlag, soll Huflattich gegen hartnäckige Wunden, gegen Hautgeschwüre und Ausschläge helfen.
Die Heilwirkung
Huflattichblätter enthalten Pflanzenschleime, Harz, Gerbstoffe, ätherisches Öl, Inulin, Vitamin C und eine antibiotische Substanz. Huflattich wirkt reizlindernd und schleimlösend – die Blätter waren früher ein viel genutztes Mittel gegen Reizhusten und Heiserkeit. Auch zum Gurgeln und Spülen bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut wurden sie eingesetzt. Wie bei fast allen Heilmitteln, ist auch beim Umgang mit Huflattich Vorsicht geboten: Wegen des Gehalts an toxischen Pyrrolizidinakaloiden sollte die Anwendung auf vier bis sechs Wochen im Jahr begrenzt werden. Schwangere und Stillende sollten keinen Tee mit Huflattich trinken.
Verwechslungsgefahr
In der Blütezeit von Februar bis April ist der gelb leuchtende Huflattich unverwechselbar. Seine Blätter sehen allerdings verschiedenen Arten des Alpendost und der meist an Gewässern wachsenden Pestwurz sehr ähnlich. Der Huflattich ist zu erkennen an den nierenförmigen bis runden Blättern mit spitz und stark gezähntem Blattrand. Die Blätter von Alpendost und Pestwurz sind nicht giftig, schmecken aber nicht und haben auch keine Heilwirkung.
Rezept gegen Reizhusten
Empfohlen wird eine Mischung von je 15 Teilen Huflattichblättern, Isländischem Moos, Thymian, Spitzwegerich, Salbeiblättern, Süßholzwurzel und zehn Teilen Wollblumen. Davon einen gehäuften Teelöffel mit 150 Milliliter etwa 80 Grad heißem, abgekochtem Wasser übergießen und zugedeckt zehn Minuten ziehen lassen. Nach Bedarf mit Kandis oder Tannenhonig süßen. Der Tee sollte noch warm getrunken werden. Der Genuss von ein bis zwei Tassen täglich ist über einen begrenzten Zeitraum ist unbedenklich, dauerhafte Anwendung kann schädlich sein.
Kurioses
Indianer trockneten Huflattichblätter, verbrannten sie und nutzten die Ascherückstände als Salzersatz. Als Wildpflanzenrezept empfohlen wird Huflattichblüten und Stängel mit etwas Fett und Salz in einer Pfanne goldbraun zu braten und warm als Vorspeise zu servieren.