Das Schmerzphänomen ist ein Gottessegen. Die Schmerzempfindung hindert uns daran Sachen zu tun die mit schweren Konsequenzen einher gehen können.
Denken Sie daran:
Was hätten wir getan, wenn wir die Schmerzempfindung von Feuer und Flammen nicht wahrnehmen würden? Aus welcher Höhe würden wir springen wenn wir die Bruchschmerzen nicht erleben würden? Würden Hausfrauen beim Gemüse-schneiden auf Ihre Finger achten, wenn Sie nicht Angst vor schmerzhaften Schnittverletzungen hätten?
Zu befürchten sind Herzinfarkte ohne ihre Vorboten; denn Mediziner werden bei Brustschmerzen an Herzleiden denken und so eventuellen Herzinfarkten vorbeugen. Schmerzen haben eine Schutz- und Warnfunktion.
Schmerzen können lästig sein. Nach akuten Rückenschmerzen wie bei einem Bandscheibenvorfall kann bei nicht adäquater Behandlung und lang anhaltenden Schmerzen, von länger als drei Monaten, der sogenannte „Chronische Schmerz“ entstehen.
Chronische Schmerzen dienen im Gegensatz zu den akuten Schmerzen nicht als Schutzfunktion sondern belasten den Leidenden sehr stark
Ein Fersenschmerz kann beim Gehen plötzlich auftreten, z.B. bei einem akuten Fersensporn. Die Information über den Schmerz wird von den Hautrezeptoren als „Fühler“ über die Nervenbahnen, Rückenmark bis zum Großhirn weitergeleitet. Diese Beschwerden führen in der Regel zum Arzt. Nach schneller und erfolgreicher Behandlung bleibt unsere Erinnerung daran entweder aus oder ist nur Lückenhaft.
Bleibt die Reizung länger bestehen, mit zusätzlicher Reizung und Schwellung benachbarter Muskeln, Bändern, und Fußgelenken, werden die Schmerzen als solche ins Schmerzgedächtnis des Großhirns gespeichert. Mediziner und Psychologen sprechen hier von chronischen Schmerzen.
Schmerzerfahrungen besitzt jeder. Ca. 20 Prozent der Menschen in Deutschland leiden unter chronischen Schmerzen. In Österreich leiden ca. 1,5 Millionen Menschen an Chronischen Schmerzen. 71% der schweizerischen Unternehmen setzen Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements um, um präventiv gegen Krankheiten und Befindlichkeitsstörungen wie chronische Schmerzen oder Mobbing entgegenzuwirken.
Da chronische Schmerzen dem Alter proportional vermehrt auftreten und die Menschen deutlich älter werden, rechnen wir mit einer deutlichen Zunahme der chronischen Schmerzen. Die Lebenserwartung betrug 1949 durchschnittlich 64,5 Jahre bei Männern und 68.5 Jahre bei Frauen. Im Jahr 2015 betrug das Durchschnittsalter von Männern ca. 78 Jahren und von Frauen ca. 83 Jahren. Auch die heutigen älteren Frauen und Männer haben durchschnittlich längere Überlebenschancen als früher. Im Durschnitt wird (so die Berechnung des statistischen Bundesamtes) jeder zweite Mann mindestens 80 Jahre und jede zweite Frau 85 Jahre alt.
Die Bedeutung der chronischen Schmerzen ist unbestritten hoch. Schmerzen beeinflussen Lebensqualität, Leistungsfähigkeit, Motivation und die notwendige Lebensenergie. Schmerzen gehen oft mit Schlafstörungen einher und tragen dazu bei Depressionen zu entwickeln oder vorhandene Verstimmungen zu verstärken.
Zur Prävention sind Bewegung, Sport und mentales Training notwendig. Ich muss als Mensch daran denken meine Beweglichkeit stetig zu fördern. Ich muss mich mental in die Lage zu versetzen auf meinen Körper, meine Emotion und meine Stimmung zu achten, um frühzeitig Hilfe bei der Interpretation holen zu können. Eine Über- oder Unterinterpretation kann eher gesundheitsschädlich sein. Wenn ich hohe Blutdruckwerte prophezeie, sind hohe Messwerte zu erwarten. Wenn ich eine Schmerzverstärkung erwarte und mich auf die Verschlechterung von Befinden konzentriere, werden meine Schmerzen im Gehirn dermaßen überinterpretiert, dass der Schmerze die Überhand gewinnt und mich an den Rand der Verzweiflung führt. Oder ist sogar die Verzweiflung die Ursache der Schmerzzunahme und der verzögerten Heilung?
Der Schmerz ist eine Prüfung an uns selbst, die uns nach erfolgreicher Bewältigung, Gefühle des Gelingens ermöglichen. Die größte Freude ist Gadamer zufolge – die Freude des Gelingens.
Ich tue, was ich kann, um meine mentale Stärke zu optimieren, meine Lebensperspektive neu zu ordnen und meinen Körper an einem gesunden Lebensstil zu gewöhnen.
Unternehmen haben großes Interesse daran ihre Mitarbeiter präventiv zu begleiten. Sie profitieren nicht nur davon, dass ihre Produktivität durch Humanität optimiert wird. Zukunftsorientierte Unternehmen tun ihr Bestes, um einen menschenzentrierten gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Ihnen ist bewusst, dass ihre Unternehmenskultur in der Gesamtkultur eingebettet ist.