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Sport und mentale Gesundheit

Der Sport ist in der heutigen Medizin ein wichtiger Gesundheitsfaktor, von dem auch das Gehirn gewaltig profitiert.

Bei Stresssymptomen ist sportliche Aktivität mittlerweile eine von Hausärzten empfohlene Therapie. Sie unterstützt ebenfalls die Gehirndurchblutung und beschleunigt den Gehirnstoffwechsel.

Der Hirnforscher Stefan Schneider vom Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft der Sporthochschule Köln untersuchte die Gehirnaktivitäten bei Bewegung.
Zwei Prozesse laufen gleichzeitig ab: der präfrontale Kortex (logisches Denken und Planen) schaltet sich ab, was für die mentale Erholung wichtig ist, während sich der motorische Kortex (Bewegung und Koordination) aktiviert. Dadurch werden nach dem Sport die Gedanken frei, neu abgerufen und sortiert. Die Konzentration und Aufmerksamkeit steigen enorm. Das ist ähnlich wie der Neustart eines Computers. (Dadurch entstehen Zustände wie bei der Meditation)

Der Sport hat einen größeren Effekt, wenn man sich eine Sportart aussucht, die einem Spaß macht und eine Belastungsintensität wählt, mit der man sich am besten fühlt.

Laut Stefan Schneider konnten sich manche Probanden nur 30 Minuten lang besser konzentrieren. Er selbst dagegen sagt, er könne Stunden danach noch vom Sport profitieren.

 

Der Sport auf lange Sicht

Studie I

Eine Forschungsgruppe der Universität Ulm machte Versuche über den Vorteil von regelmäßiger Bewegung auf auf das Gehirn.

80 Erwachsene zwischen 17 und 47 teilten sich in eine Sportler Gruppe (3 mal Ausdauertraining pro Woche) und eine Nichtsportler Gruppe über den Zeitraum von vier Monaten.

Getestet wurden das räumliche Vorstellungsvermögen, die Konzentrationsfähigkeit und das Gedächtnis. Die Merkfähigkeit zeigte kaum eine Verbesserung, allerdings zeigten die räumliche Vorstellungskraft und die Konzentrationsfähigkeit einen vollen Erfolg.

Studie II

Der Psychologe Kirn Erickson von der University of Pittsburgh stellte in seiner Studie fest, dass ältere Menschen beim Sport Neurotrophine freisetzen. Sie sind bei der Nevenbildung und deren Verknüpfungen beteiligt.

Bei den Probanden zeigte sich mithilfe eines Kernspintomografen, dass bestimmte Regionen des Hippocampus bei der Sportler Gruppe um 2% gewachsen ist. Das Gehirn der Nichtsportler Gruppenmitglieder ist wie bei allen älteren Menschen um 1% kleiner geworden.

Nebenwissen: Das Protein BDNF (für Nervenwachstum) hat einen ähnlichen Effekt auf den Hippocampus wie die Neurotrophine.


Forschungen ergaben noch weitere Ergebnisse.

Die Wissenschaftler der Universität Ulm gehen davon aus, dass der Hormonhaushalt dauerhaft durch die Verlangsamung des Dopamin (Hormon)-Abbaus beeinflusst wird.
Das Dopamin ist ein Stimmungsaufheller und wichtig für die kognitiven Prozesse im präfrontalen Kortex. Bei Menschen, die das Hormon genetisch schneller abbauen hilft Bewegung dabei, den Dopaminspiegel aufrecht zu erhalten..

Zudem sorgen Endorphine für Glücksgefühle.

 

Das Flow-Erleben

In den Flow gerät man beim Sport, wenn Atmung, Herzschlag und Blutdruck miteinander harmonisieren. Durch diese Synchronisation kann man sich zu 100% der Tätigkeit, mit all seiner Aufmerksamkeit widmen. – Das Flow-Erleben.

 

Faizt: Das Gehirn wächst mit Bewegung. Aber ob diese Neu gebildeten Nervenzellen und Nervenzellen-Verknüpfungen die Denkfähigkeit verbessern ist noch nicht zu hundert Prozent aufgeklärt.

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