Mit Laserstrahlen arbeitet ein Gerät, das Hinweise auf die schwere, mögliche Ursachen und damit auf geeignete Behandlungsmöglichkeiten von chronischen Wunden liefern soll. Entwickelt wurde es in Zusammenarbeit mit Dermatologen der Universitätsmedizin Mannheim. Sehr vereinfacht ausgedrückt: Zwei Photonenlaser geben innerhalb von Sekundenbruchteilen Impulse ab, die zeitgleich in einer Körperzelle auftreffen.
Detektoren registrieren, wie sich die Moleküle in der Zelle verhalten, was Aufschluss über die Stoffwechselaktivitäten in den oberen Hautschichten liefert. Und zwar genauer, als es jede mikroskopische Ansicht vermag: einen Mikrometer beträgt die Auflösung, das ist der tausendste Teil eines Millimeters. „Wie eine optische Biopsie“, erklärt prof. Stefan Schneider, „also wie eine Gewebeprobe, bei der jedoch kein medizintechnisches Instrument in den Körper eindringt, um dort Zellproben zu entnehmen.“ Nur drei dieser in Mannheim, Münster und Jena weiterentwickelten Geräte gibt es bislang in Deutschland. Schneider: „Es ist ein wichtiger Baustein in unserem Exzellenzzentrum Dermatologie hier in Mannheim, weil dieses Verfahren durch die objektive Bewertung der Wundheilung dazu beitragen kann, bessere Therapieverfahren zu entwickeln.“ Schätzungen zufolge leiden in Deutschland rund zwei millionen, überwiegend ältere Menschen an einem Ulkus („offenes Bein“).
Wie eine optische Biopsie
