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Winterspaß im Sauerland

Ein Paradies nicht nur für Rodler

Vom Rütteln und Schütteln wird laut Grimm‘schem Wörterbuch das Verb „rodeln“ abgeleitet. Wer einmal auf dem Schlitten eine harte Piste hinab gejagt ist, weiß, was gemeint ist. Rodelschlitten brauchen zum Gleiten viel weniger Schnee als Skier. Dafür geht‘s dabei manchmal aber auch deutlich weniger sanft zu. Immerhin müssen Rodler heute nicht mehr so abgehärtet sein wie die Kimbern. Die Angehörigen des germanischen Volksstammes hatten angeblich großen Spaß daran, nackt durch den Schnee auf die Berge zu steigen, um dann auf breiten, flachen Schilden sitzend wieder herab zu sausen. Das berichtet jedenfalls der griechische Schriftsteller Plutarch im ersten Jahrhundert nach Christus – das erste schriftliche Zeugnis vom Rodeln.

Heute ist es besser, sich für die Schlittenfahrt zeitgemäß auszurüsten. Funktionskleidung sorgt dafür, dass der Körper nicht auskühlt. Denn nass werden Rodler nicht nur, wenn sie in den Schnee falllen: beim Schlittenfahren und -lenken kann man genauso ins Schwitzen kommen wie beim Aufstieg danach. Und natürlich sind Handschuhe ebenso angebracht wie gutes und warmes Schuhwerk (keine Skistiefel).

Für die Sicherheit ist es zudem ratsam, einen Helm und eventuell auch eine Skibrille aufzusetzen. Denn es kann schon ganz rasant werden: Auf hartem Schnee oder Eis lassen sich Geschwindigkeiten von 50 bis 60 km/h erreichen. Die Höchstgeschwindigkeit auf einer Highspeed-Rodelbahn liegt sogar bei 150 km/h. Aber auch wer nicht so schnell fährt, muss seinen Rodel gut unter Kontrolle haben und bremsbereit sein – zum Beispiel, wenn er an einer Familie mit Kindern vorbei fährt. Gefährlich kann die Begegnung mit entgegenkommenden Rodlern oder Wanderern beim Wiederaufstieg werden. Am besten ist es, die Berge am Rand der Pisten zu erklimmen. Gegenseitige Rücksicht und Vorsicht sind auf jeden Fall unbedingte Pflicht. Wer sich an die Regeln hält und nicht zu waghalsig die Berge hinunter rast, kann beim Rodeln ein echtes Wintervergnügen erleben. Gerade für die Kinder ist das Rodeln ein ganz großer Spaß. Doch die Fahrt mit dem Schlitten ist was für die ganze Familie – sogar Opa und Oma rutschen fröhlich mit. Wichtigste Voraussetzung ist natürlich, dass es auch genügend Schnee und Berge gibt. Zum Beispiel im Sauerland. „Mit uns Gesund“ hat eine kleine Auswahl von Orten zusammengestellt, an denen beste Voraussetzungen fürs Rodelvergnügen geschaffen wurden.

Winterberg

Bei Hochleistungssportlern genießt Winterberg internationale Anerkennung: auf der Rodel- und Bobbahn wird hier im Rennrodeln um den Weltcup gekämpft. Gemütlicher gehts auf den umliegenden Rodelbahnen zu. Insgesamt gibt es zehn davon in den Gebieten Ruhrquelle, Skiliftkarussell Winterberg, Skidiorf Neuastenberg-Postwiese (mit Steilkurven), Snow World Züschen, Höhenhang Langewiese und
Wintersportpark Sahnehang. Drei der Rodelpisten werden bei Bedarf künstlich beschneit, auch eine Flutlichtanlage ist vorhanden. Gerodelt wird mit mit Schlitten, Bob, Glider oder wie Stefan Raab im Wok. Auf luftgefüllten Reifen, den Snow Tubes, geht es auf einer Snow-Tubing-Bahn in der Snow World Züschen bergab. Der Aufstieg lässt sich mühelos über einen der sechs Rodellifte bewältigen. Schlitten gibt es allerorts zu mieten, Après-Ski-Angebote und zünftige Hüttenabende für die Erwachsenen gehören zum Angebot.
Schnee-Telefon: 02981/92500
www.winterberg.de

Olpe

Verkehrsgünstig liegt das Skigebiet Olpe-Fahlenscheid nur zehn Kilometer von der A 45 und A 4-Abfahrt Olpe entfernt. Hier gibt es nicht nur Pisten für den Anfänger und den Könner, sondern auch Rodelhänge für kleine und große Schlittenfahrer. Zwei Doppelankerlifte bringen die Besucher zur Bergstation. In dieser Saison wird zum ersten mal ein neues Personentransportband als weitere Aufstiegshilfe eingesetzt. Als besonderes Highlight werden auf den präparierten Snowtubingbahnen rasante Abfahrten mit dem Snowtube geboten. Kostenlose Großparkplätze gibt es direkt am Skigebiet.
Schnee-Telefon: 02764-215581
www.fahlenscheid.de

Willingen

Im Waldecker Land mit seinen sanften Hügeln, Seen und weiten Wiesen liegt Willingen. Hier hat man sich auf die Wintersaison gut vorbereitet. Die Beleuchtung fürs Flutlichtskifahren ist installiert, auch die Beschneiungsanlage ist startklar. Rodelhänge und Flutlichtrodeln gibt‘s am Ritzhagen im Snow & Sun Park (Bereich Sonnenlift), auf der Dorfwiese am Ettelsberg (links von der Ettelsberg-Kabinenseilbahn Talstation), in Willingen-Usseln am Skilift Büller Höhe, Skilift Emmet und am Skilift Kahler Pön sowie am Iberglift in Willigen-Schwalefeld.
Schnee-Telefon: 05632-401132
www.skigebiet-willingen.de

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